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Mit diesem Blech hat man seinen Spaß

Die dunkle Kleidung täuscht: Bei den Konzerten von Brasspur geht es vielmehr locker zur Sache.
Bild: Wolfgang Diekamp

Das Bläserensemble Brasspur ist eine Institution im Augsburger Konzertleben – auch deshalb, weil die Musiker keine Scheu vor Publikumsnähe haben.

„Mit 35 Jahren ist noch lange nicht Schluss“, singt das Blechbläserquintett Brasspur am Ende seiner Zugabe, einer Hommage an Udo Jürgens, während das Publikum begeistert mitschunkelt und klatscht. Seit 1984 gibt es das Quintett, damals traten die Musiker noch unter dem Namen Augsburger Blechbläserquintett auf. Am Wochenende nun spielte Brasspur, das „pure Blech“, zwei Neujahrskonzerte im ausverkauften Kleinen Goldenen Saal. Doch nicht nur für das Augsburger Publikum ist die Musikergruppe, welche aus zwei Trompetern und jeweils einem Hornisten, Posaunisten und Tubisten besteht, eine Institution.

Begonnen hat alles am damaligen Augsburger Leopold-Mozart-Konservatorium, welches heute an die Universität Augsburg angegliedert ist. Fünf Musikstudenten gründeten das Blechblas-Ensemble, mehr aus einer Laune heraus und ohne festes Ziel. Dass sie später auch international auftreten würden, war damals noch nicht abzusehen. Posaunist Harald Bschorr – neben dem Trompeter Stefan Wiedemann heute das einzige im Quintett verbliebene Gründungsmitglied – blickt schmunzelnd zurück: „Unser erster Auftritt war im Blauen Salon im alten Hauptkrankenhaus. Da haben wir eher schwere Kost gespielt, viel Kontrapunktisches von Bach.“ Dass die Musiker damals für ein Meeting einer anonymen Selbsthilfegruppe in einer schwierigen Lebenslage gebucht worden sind, wurde ihnen erst später bewusst.

Die 2000-Jahrfeier in Augsburg war der Karriereschub für Brasspur

Dies war wohl gleich zu Beginn das Schlüsselerlebnis, dass sie zukünftig anders sein wollten als andere. Zwar spielt Brasspur heute leichte, beschwingte Musik, doch immer noch mit einem hohen künstlerischen Anspruch. Nicht verwunderlich, denn alle Mitglieder sind Berufsmusiker. Harald Bschorr etwa ist heute Dozent an der Musikhochschule Nürnberg und Soloposaunist der dortigen Staatsphilharmonie, in den Neunzigern war er acht Jahre lang Soloposaunist bei den Augsburger Philharmonikern. Die anderen, Trompeter Martin Ehlich und Stefan Wiedemann, Hornist Evgeni Trambev und Tubist Herbert Hornig, spielen derzeit alle im Polizeiorchester Bayern. Die Gruppe scheint nur auf den ersten Blick akademisch zu wirken. Auf der Bühne zeigen sich die Musiker publikumsnah mit vielen Gags und Comedy-Einlagen und sorgen so für ausverkaufte Konzertsäle.

Einen Karriereschub habe der Gruppe die 2000-Jahr-Feier der Stadt Augsburg verliehen, erzählt Ensemble-Gründer Bschorr, als Brasspur für viele offizielle Veranstaltungen engagiert worden sei – und das bereits ein Jahr nach der Gründung. Bald folgten Tonträger, damals noch Schallplatten, und Konzertreisen in die weite Welt. Das Quintett reiste nach Südamerika oder besuchte in Japan Augsburgs Partnerstädte Nagahama und Amagasaki. Die internationalen Tourneen waren dann auch der Grund, warum sich das Ensemble nicht mehr Augsburger Blechbläserquintett nennen mochte. „Im Ausland hat keiner unseren Namen verstanden“, erklärt Bschorr. Brasspur sehe sich heute als überregionales Quintett, habe aber nie den Bezug zur Heimat Augsburg verloren. So hat das Ensemble etwa extra ein Brecht-Programm entworfen und mit Schauspielern besetzt.

Man kann Brasspur nicht in eine Schublade legen, dafür sind die Musiker zu breit aufgestellt. Von Bach bis Blues lautet ihr Motto. Dabei verwende man keine Arrangements von der Stange, verrät Bschorr, sondern schreibe sie selbst, maßgeschneidert auf die Stärken der jeweiligen Musiker. Und davon gibt es einige, wie am vergangenen Wochenende das Augsburger Publikum wie jedes Jahr zum Jahreswechsel bestaunen konnte. Nicht nur der Name des Konzerts („Champagnerlaune“) war Programm: Neben Klassikern wie der „Champagner-Polka“ oder dem „Radetzky-Marsch“ wurde auch hochanspruchsvoll Virtuoses vorgeführt, spielerisch und ohne mit den Wimpern zu zucken. Variationen von Jean-Baptiste Arbans „Karneval von Venedig“ meisterte Trompeter Ehlich zusammen mit Hornig an der Tuba atemberaubend.

Hornist Evgeni Trambev verwandelte seine Solostellen bei Vittorio Montis „Csárdás“ mit unglaublicher Leichtigkeit im Tonansatz treffsicher. Harald Bschorr hatte auch das eine oder andere Solo und beeindruckte mit Musikalität und variantenreicher Tonerzeugung. Und Stefan Wiedemann war mit seinem angerauten Klang im Trompetenspiel für die Jazzsolos zuständig. Das kongeniale Quintett bot eine bunte Mischung von Leopold Mozart bis Lady Gaga – ein Programm, das bereits jetzt Vorfreude auf das nächste Neujahrskonzert von Brasspur macht.


„Bläser-Perlen“
Prickelndes Neujahrskonzert in Rückersdorf
ERICH W. SPIESS (Nürnberger Nachrichten/Marktspiegel, 16.1.18)

https://www.marktspiegel.de/nuernberger-land/freizeit-sport/neujahrskonzert-mit-brass-pur-d28020.html


Mit bestechender Präzision

Blechbläserensemble imponiert beim Saisonausklang der Reihe „Musik im Jägerhaus“

(Badische Neueste Nachrichten, 1.3.2017, Markus Wittig)

http://www.musik-im-jaegerhaus.de/index.php?option=com_content&view=article&id=141&catid=36&Itemid=101

 

 

Bläserkunst und Blödelspaß

Das Brasspur-Quintett begeistert mit gekonnten Arrangements und spritzigem Humor

 (Thomas Hack, AZ vom 27.09.2016)
https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg-land/Blaeserkunst-und-Bloedelspass-id39198382.html

 

Gekonntes Spiel mit Walzer und Swing

Das Ensemble brasspur begeistert mit beschwingten Arrangements klassischer Melodien zusammen mit der Harfenistin Theresa Förg

Bad Tölz - Mit einem schwungvollen Musikprogramm läuteten die fünf Bläser am Sonntagnachmittag den Frühling ein: "brasspur" gab ein Konzert mit Frühlingsstimmen in der evangelischen Johanneskirche. Ensembleleiter Harald Bschorr dankte Dekan Martin Steinbach, dass er das Programm "so durchgehen ließ", war es doch von weltlichen Stücken geprägt.

Nach über dreißig Jahren seines Bestehens hat "brasspur" nach Bad Tölz gefunden, dank der heimischen Harfenistin Theresa Förg. "Mit ihr zusammen haben wir unser Arrangement von Tschaikowskys "Blumenwalzer" auf unserer neuesten CD aufgenommen", erklärte Harald Bschorr. Interessanter Hintergrund der Musiker: Drei von ihnen stammen aus dem Polizeiorchester Bayern, das bis zu 60 Benefizkonzerte im Jahr bestreitet.

Mit den ersten beiden Stücken zeigten sie schon eine Spannweite ihres Repertoires. Das Präludium aus Charpentiers "Te Deum" war dem Kirchenraum gemäß ausgesucht und sorgte für einen festlichen Auftakt. Doch bereits in Dvoráks "Humoreske" arbeiteten sie gekonnt den humoristischen Schalk der Meldoie heraus. Der Trompeter Gabor Vanyo (Trompete, Piccolotrompete) stammt aus Ungarn. Hornist Evgeni Trambev kommt aus Bulgarien. Stefan Wiedemann spielte nicht nur ebenso zwei Trompeten, sondern hängte sich zu bekannten Melodien aus Paris auch ein Akkordeon um. Harald Bschorr, Soloposaunist der Staatsphilharmonie Nürnberg, überraschte die Zuhörer mit einem Alphorn von spezieller Bauweise. Damit versetzte er einem Satz aus Dvoráks Symphonie "Aus der neuen Welt" einmalige alpenländische Klänge.

Theresa Förg spielte ausgesuchte Stücke mit den Bläsern zusammen. In den "Geschichten aus dem Wienerwald" verlieh die Harfe der Meldie etwas Schwebendes. Die berühmte Operettenmelodie "Schenkt man sich Rosen in Tirol" aus dem "Vogelhändler" spielte Theresa Förg kurzzeitig mit Posaune und Tuba (Herbert Hornig) in wunderbar einfühlsamen Duetten. Auch die "Barcarole" aus "Hoffmanns Erzählungen" erhielt mit der Harfe ein wunderbares italienisches Flair.

Für eine Überraschung sorgten die jazzigen Elemente im "Blumenwalzer aus dem Ballett "Der Nussknacker. "Beswingt" ging es auch in den Stücken aus dem "Dschungelbuch" weiter, bei denen sich die Musiker auch gesanglich einbrachten.

Theresa Förg spielte als Zugabe solistisch die bekannte Melodie aus "Drei Nüsse für Aschenbrödel". Gerne hätte man noch mehr gehört.
(Botzenhart, Münchner Merkur 1. März 2016)

 

Ohrwürmer und anderes Getier

Das Bläserquintett brasspur zeigt, wie populär Klassik sein kann

Ulrich Ostermeir (AZ, Augsburger Allgemeine, 20. Januar 2016)

https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Ohrwuermer-und-anderes-Getier-id36660582.html

 

Esel, Hühner und der rosarote Panther

Mitmachkonzert für junge Zuhörer am Maria-Theresia-Gymnasium

https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Esel-Huehner-und-der-rosarote-Panther-id34446372.html

 

 

 

A night with brasspur – ein Feuerwerk guter Musik

 

Rückersdorf (li) Herbert Hornig betrat die Bühne von St. Martin und spielte zart und tief auf seiner Tuba die ersten Klänge der Rule Britannia von Thomas Augustine; Harald Bschorr (Posaune), Bastian Lohnert (Trompete), Evgeni Trambev (Horn) und Stefan Wiedemann (Trompete) zogen durch die Reihen der Zuschauer und ergänzten die Melodie zum vollen Klang. So war bereits der Auftakt des Konzertes „Pomp&Circumstances“ des Blechbläserqintetts Brasspur begeisternd und mit dieser inoffiziellen Hymne „very british, indeed!“

Die virtuosen Klänge von Händels „Music for the Royal Fireworks“ schlossen sich stimmig an. Die kleine Nachtmusik Mozarts, die auf einer Reise komponiert wurde, brachte ein ganz anderes Genre mit ein.

Was wäre England ohne Shakespeare? Harald Bschorr erzählte den Sommernachtstraum in Kurzform: Begeisternder Hochzeitsmarsch, Nocturno zur Scheidung und „wenn alles geregelt ist, kommt es auch wieder zum Scherzo.“ Es folgten drei inoffizielle Hymnen – auf die Bärenfellmützen und die Texterklärung verzichteten die Musiker, aber die Melodien von British Grenadiers, Men of Heartache und Rule Britannia stellten den Hörern ein ganzes Regiment vor Augen. Brasspur ist zum Glück auf keine Stilrichtung festgelegt und so gelang nach dieser martialischen Musik die Überraschung mit Best of Beatles. Das Publikum sang begeistert das „lalalala… hey Jude“ mit und ging beschwingt in die Pause.

Sir Edward Elgars „Pomp & Circumstances“ mit Land of Hope and Glory war wiederum ein fulminanter Auftakt. Von der Musik für die Queen ging es dann zur Musik für lebensfrohe Künstler der Popgruppe Queen und Freddy Mercury’s „Bohemian Rhapsody“. Drei Stücken von Duke Ellington schlossen sich Caron Parks drei kleine dumme Wörter „I love you“ an. Für den Royal Garden Blues holte Bastian Lohnert eine „Blechklarinette“ hervor, die eben für ein Freiluftkonzert geeignet wäre und nicht die Anfälligkeit eines Holzinstruments hat. Natürlich gehört auch der Agent 007 zu Großbritannien, das James Bond Thema hat Stefan Wiedemann so gekonnt arrangiert, dass es wie für ein Bläserorchester geschaffen scheint. Frederick Loewes „My fair Lady“ bot einen wunderbaren Abschluss, den Harald Bschorr mit „I could have danced all night with brasspur“ passend anmoderierte. Ein wunderbares Jazz-Medley mit nochmaligem Einzug – dieses Mal vom Altarraum aus – war eine gekonnte Zugabe. Das Publikum erklatschte sich mit standing ovations sogar noch eine zweite. Abschließend überreichten Heidi Sponsel und Andreas Ellner für die politische Gemeinde Wein und ihren Dank an die Musiker, die einem großen Publikum eine schöne Reise durch Klassik und Pop der Insel geschenkt hatten. Das Blechbläserquintett ist seit mehr als dreißig Jahren im In- und Ausland unterwegs und die fünf Solisten wollen nach eigenen Worten „gemeinsam das Besondere“ – das ist ihnen auch in Rückersdorf wieder gelungen.

Edith Link (Pegnitz-Zeitung, 24.6.15)

 

 

Im Dienste Ihrer Majestät

brasspur gibt sich mit Bond und Beatles "very british"

(Thomas Hack)

https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg-land/Im-Dienste-Ihrer-Majestaet-id33554547.html

  

  

Feuerwerk musikalischer Leckerbissen

(Mittelbayerische Zeitung, 11.01.15) Ausverkauft war es, das Neujahrskonzert im Langhaussaal.
Die fünf Virtuosen, Harald Bschorr, Stefan Wiedemann, Max Oberroither, Konrad Sepp und Bastian Lohnert, bekann als das Ensemble brasspur, stimmten die Besucher auf das musikalische Jahr der Stadt Cham ein. (...)


Die Neujahrsmatinée 2015 stand unter dem Motto "Pomp & Circumstance". Aus der "Feuerwerksmusik" von G. F. Händel begeisterte bereits "Das Friedensfest". Dem folgte die "Kleine Nachtmusk" von Mozart. "Eigentlich hat er ja nichts für Blechbläser geschrieben. Hätte er aber sicher, wenn er uns gekannt hätte" meinte Bschorr. (...)


Mit verschiedensten englischen Hymnen erlebten die Besucher ein Feuerwerk an musikalischen Leckerbissen.


Die Freude, mit der das Bläserquintett alle Stücke von der Moderne über Pop bis zur Klassik spielte, sprang auf das Publikum über. Ein royaler Titel jagte den anderen, und auch die Romantik kam nicht zu kurz. Beim "Radetzkymarsch" als Zugabe klatschten die Besucher voller Begeisterung mit, und beim Wiener Walzer juckte es so manchen in den Beinen. (...)
Mit tosendem Applaus bedankte sich das Publikum für das Höchstmaß an musikalischer Perfektion. (Claudia Peinelt)

 

Fünf Bläser mit staubtrockenem Humor

 

(AZ 09.04.2014) brasspur zeigt sich auch nach 30 Jahren als das "etwas andere" Bläserensemble.

 

Die Musiker selber nannten ihr neues Programm vorsichtig "Around the World". Doch es hätte ohne falsche Bescheidenheit auch "Geniale Globusreise mit Gimmick" heißen können. Denn dieses Bläserquintett ist schon immer eine kleine Prise "anders" gewesen. Seit drei Jahrzehnten vereint brasspur gehobene Klassik, charmante Chansons und seltsame Traditionals, ohne vor irgendwelchen Genres und Stilen Halt zu machen - vom staubtrockenem Humor der Combo einmal völlig abgesehen. Die Virtuosen an den goldenen Instrumenten ließen es im Bürgersaal allerdings relativ heimatlich angehen.

 

Mit der beliebten Eurovisionsmelodie eröffneten die Bläser ihre kosmopolitische Liederreise, die sich mit frechem Esprit dann schließlich über alle Kontinente erstreckte. Die besondere Gabe dieser fünf ehrenwerten Herren ist es unter anderem, musikalische Stücke neu zu arrangieren, die entweder aus vermeintlich unkombinierbaren Gegensätzen bestehen oder von vornherein für Bläser ausgeschlossen sind - wie zum Beispiel ein türkisches Rondo von Mozart oder ein australisches Aussteigerdrama, das laut eigenen Angaben der Interpreten ursprünglich für vier Kängurus und zwei Wasserbüffel geschrieben wurde. "Das nächste Stück ist eigentlich nicht möglich" bekam man daher des Öfteren zu hören.

 

Die musikalische Weltreise ging weiter ins kaiserliche Wien, zu den Weiten der russischen Taiga und erstreckte sich bis in die Gefilde des fernen Ostens. "Cabaret" lud ein ins Moulin Rouge, "Carmen" in die spanische Stierkampfarena. Das Fazinierende: Sämtliche Musiker bestachen fast schon auf stoische Weise durch ihre Ruhe und Konzentration. Selbst Moderator Harald Bschorr verzog keine Miene, als er seine trockenen Kommentare zum Besten gab, wie etwas nach der wunderschönen japanischen Ballade "Akatombo": "Wir holen Sie auch gleich wieder aus der Depression heraus!" Prompt folge "Tico Tico", eine Samba, die den frechen Früchtchen der Copacabana ein musikalisches Denkmal setzte. Originell auch die Besetzung: Stefan Wiedemann stand zweitweise mit Akkordeon und Trompete gleichzeitig auf der Bühne, Herbert Hornig ließ neben der murmelnden Tuba auch noch seinen versierten Gesang erklingen.

 

Mit "Saint's Hallelujah" - einer Mischung aus Gospel und Händel - ging dieses spritzige Bläserkonzert langsam dem Ende entgegen. Doch noch war nicht alles vorbei: "Wir haben ein ängstliches "Zugabe gehört und aufgegriffen!" Es folge eine Gesangsanweisung an die Besucher, die mit "Nanana ... Hey Jude" die Blechbläservariante der Beatles untermalen sollte - was allerdings gnadenlos zum Scheitern verurteilt war. Der flächendeckende Choral hatte bis zum bitteren Ende mit verheerenden Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen, aber das war in diesem Moment auch schon egal. Mit einer berliner-bayerischen Bierzeltsinfonie verabschiedeten sich die Musiker schließlich wieder im länderübergreifenden Lokalkolorit von den Gästen. Besucherin Astrid Flagner vom Stadtberger Partnerschaftsverien war wie viele andere Gäste rundum begeistert und für sie ist klar: "Wir gehen jedes Jahr zu brasspur!" (Thomas Hack)


Ensemble aus hochkarätigen Solisten Bläserquintett "brasspur" eröffnet das Konzertjahr des Nördlinger Kulturforums

 

(AZ, 30.01.2014). Einen besseren Auftakt in das noch junge Veranstaltungsjahr hätte sich das Nördlinger Kulturforum nicht wünschen können. Das Bläserquintett "brasspur" begeisterte bei einer voll belegten Neujahrsmatinée in der Alten Schranne in Nördlingen mit einem künstlerisch anspruchsvollen Programm und einem musikalischen Feuerwerk. Obwohl das mit hochkarätigen Solisten besetzte Ensemble seit nunmehr 30 Jahren auf der Bühne steht, hat es dennoch nichts von seiner Spielfreude verloren, wie die humorvollen Titelansagen des Posaunisten und Ensemble-Leiters Harald Bschorr beispielhaft dokumentieren.

Im ersten Teil des Konzertes liegt der Schwerpunkt auf bekannten Opernmelodien. Die beiden Solotrompeter Stefan Wiedemann und Bastian Lohnert übernehmen dabei abwechselnd die Führung der Melodie, während Horn, Huba und Posaune mehr in der Begleitung zum Tragen kommen. Perfekte Intonation, wunderbare Dynamik und traumhaft sichere Einsätze sind das Markenzeichen dieses bestens eingespielten Ensembles. So "verarbeiten" sie an diesem Vormittag im ersten Set unter anderem die "Ouvertüre" und die "Habanera" aus "Carmen" von Bizet, gefolgt von der charmanten Arie "O mio babbino caro" aus der Oper "Gianni Schicchi" von Giacomo Puccini.

Die giftigen Oktavsprünge, die nicht nur Sopranistinnen alles abverlangen, gelingen den beiden Solotrompetern ausgezeichnet und lang ausgespielte Töne verleihen dem Stück die notwendige Tiefe.

Nach der Pause und der Fanfare aus "Also sprach Zarathustra" kam die Strauß Dynastie mit Strauß Johann (Sohn) an die Reihe. Die Stücke, alle hinlänglich bekannt aus den Neujahrskonzerten der Wiener Philharmoniker, sind Polkas und Walzer in bester Manier.

Die Schwierigkeit besteht im Arrangement, da diese Stücke original nicht für Bläserquintett geschrieben wurden.

In ihrer eigenen sympathischen Art erklingen diese Stücke dann auch bestens eingespielt von "brasspur" und entführen das Publikum in die Orchestersäle Wiens. So darf dann bei der Champagnerpolka auch mal der Sektkorken knallen, und die Musiker mit gefüllten Gläsern auf ein "Prosit Neujahr" anstoßen lassen.

Doch auch moderne und neuzeitliche Musik gehört zum Repertoire des Ensembles. Der Blumenwalzer von Tschaikowsky wird mit Swing und Jazz-Elementen so lange angereichert, bis er zu einem wahren "Blumengemüse" mutiert, bei dem auch der "kleine grüne Kaktus" nicht fehlen darf. Ganz prima gelingt ein Medley bekannter Songs der Beatles mit einem bestens aufgelegten Stefan Wiedemann an der Piccolo-Trompete.

Französische Valse Musette Impressionen runden einen wunderbaren Konzertvormittag, bei dem "brasspur" durch seine Abwechslung und Höchstmaß an Perfektion keine Wünsche mehr übrig lässt.

(Christoph Eigenrauch)

Eine Tuba brummt
brasspur - die Blechbläser eröffnen ihr Jubiläumsjahr

(AZ, 20.01.14)
Zur "Champagnerpolka" von Johann Struß jun. gab es Sekt, musikalisch gab es eine Menge Blumen und natürlich auch einen Grund zum Feiern: Heuer wird das Augsburger Blechbläserquintett brasspur 30 Jahre und sein zweimaliges Neujahrskonzert im Kleinen Goldenen Saal am Wochenende eröffnete das Jubiläumsjahr. Das Ensemble blieb seiner Linie treu, kombinierte ein gut gespieltes, buntes Repertoire mit den humorig informativen Moderationen seines Posaunisten Harald Bschorr und schlug elegant einen weltweiten Bogen von Händel bis Piaf. Auf die Carmen-Fantasie folge Mozarts "Rondo alla turca", die sehr gelungene Wilhelm-Tell-Ouvertüre Rossinis ging Offenbachs "Barcarole" mit Harfe (als Gast: Tabitha Nicolas) und Solotrompete voran. Der zweite Teil wurde nach kurzer Reverenz an Jubilar Richard Strauss mit seiner bombastischen Fanfare aus "Also sprach Zarathustra" leicht und blumig. "Mehr oder weniger ein Blumenwalzer" war ein Grünpflanzen-Bouquet, begann mit den originalen Harfenarpeggien, switchte aber im Verlauf vom Ballettwalzer zum Jazzwaltz, zum "Kleinen grünen Kaktus", zu den "Roten Rosen aus Tirol" und zum stilechten BigBand-Habitus. Virtuos wechselten Harald Bschorr, die Trompeter Bastian Lohnert und Stefan Wiedemann (auch Akkordeon), Hornist Maximilian Oberroither und Tubist Konrad Sepp die Genres. Mit abwechslungsreichen Arrangements, satten Harmonien, brummenden Tuba-Tiefen und rasanter Zungenfertigkeit begeisterte das Quintett seine zahlreichen Zuhörer. (skn)

Gut gewürzt
brasspur in Stadtbergen

(AZ, 12.03.13). Von "Bach bis Blues" war das Motto des Abends, der mit drei Werken aus Mozarts "Zauberflöte" seinen spannenden Anfang nahm.

Es ist erstaunlich, welche Fülle die fünf Blechbläser zu gestalten vermochten. Orchesterstücke von mächtigen Ausmaßen auf ein Quintett reduzieren, ist ein gewagtes Unterfangen. Brasspur gelang dies mit augenzwinkerndem Charme. Nicht allein Mozart, auch Richard Wagners Brautchor aus "Lohengrin" oder Giuseppe Verdis Brindisi aus "La Traviata" funktionierten in der geschmählerten Fassung vorzüglich. Was nicht zuletzt dem virtuosen, rhythmisch exakten Spiel der Musiker zu verdanken war.

Was Harald Bschorr (Posaune), Stefan Wiedemann (Trompete, Akkordeon), Bastian Lohnert (Trompete, Flügelhorn), Maximilian Oberroither (Horn) und Konrad Sepp (Tuba) an diesem Abend leisteten, grenzte an Zauberei. Wenn die kleine Trompete in Verdi Ouvertüre zu "Nabucco" das Tremolo einer ganzen Streichersektion ersetzen konnte oder Lohnerts Arrangement der bekannten Filmmelodien von Ennio Morricone zu "Spiel mir das Lied vom Tod" ohne merklich Kompromisse das große Orchester ersetzte, war Staunen angesagt. Mancinis "Pink Panther", Rossinis Ouvertüre zu "Wilhelm Tell", Verdis Triumphmarsch aus "Aida" oder der Traditional "Just a closer walk" machten keine Ausnahme.

Stefan Wiedemanns "Dolce Italiano", aus Variationen über den unvergessenen Schlager "Buona Sera Senorita" aus dem Jahre 1954 bestehend, setzte dem Abend die Krone auf, die in der als Zugabe dargebotenen "Berliner Luft" von Paul Lincke eine geistreiches Pendant fand. (eric)

Leichtes Blech
Tolle Matinee von "Brass Pur"

(skn). Mit seinem "Neujahrskonzert" als Sonntagsmatinee im Kleinen Goldenen Saal erzielte das Augsburger Blechbläserquintett doch eine passende segensreiche Wirkung: : Mit spritzigem "brass pur"- so auch der Name des Ensembles - verscheuchte man letzte Reste eines eventuellen Opernballkaters.Vom ersten Augenblick an zur Einheit verschmolzen, individuell mit intonatorisch-technischer Souveränität ausgestattet, begeisterten die humorvollen Virtuosen durch facettenreiche Biegsamkeit und beredte Gestaltung. Quer durch die Musikgeschichte zogen die Trompeter Stefan Wiedemann und Frieder Held, Hornist Harald Maier,Tubist Konrad Sepp und Posaunist Harald Bschorr - er fungierte auch als geistreicher Conferencier - ihre Bahn. So startete die Reise mit Marc-Antoine Charpentiers gestrafft defilierendem Prélude aus seinem "Te Deum" (bekannt als Eurovisionsmelodie) und wandte sich dann Händels populärer, stilgerecht phrasierter "Wassermusik" zu. Vor allem das finale Allego maestoso resümierte durch seine gelungene Kontrastierung zwischen Vitalität und gravitätischem Schreiten die Ausdruckspalette.